Beitragvon Papa Alex » Fr 14. Dez 2007, 16:08
Horst Horstmann alias Oliver Kalkofe
Es war die Nacht mit Weih davor,
die Ente schlief im Ofenrohr.
Fast alles ist genau wie immer,
selbst Opa furzt im Herrenzimmer
nur so still war es noch nie,
was ist gescheh'n, was frag' ich Sie?
Das ganze Haus steckt voller Leute,
doch niemand ist zu h?ren heute!
Liegt's vielleicht an der Weihenacht?
Nahahein, Mama hat sie umgebracht!
Im Festtagstrubel heute morgen
ist sie mal kurz verr?ckt geworden!
So hat sie dann, ganz ungeniert,
die ganze Sippe ausradiert!
'ne Tasse Rattengift in'n Stollen,
den gab's zum Fr?hst?ck f?r den Ollen,
noch zwei mal kurz nach Luft geschnappt,
dann gab er schon den L?ffel ab,
der Oma dann, 'ne Stunde sp?ter,
'nen kleinen Sprengsatz ans Katheter,
noch nicht mal fertig ausgeschissen,
hat sie's beim letzten Druck zerrissen
dann Tante Ruth, die dicke Kuh,
kam in den K?hlschrank - Klappe zu!
Die Nachbarn wollten nur was fragen,
die wurden gleich noch mit erschlagen!
Danach mit Axt, doch ohne Eile,
den Onkel Heinz in kleine Teile!
Zum Schlu? die Kinder, wurd' schon sp?t,
nach Bosnien als Care-Paket!
Nur Opa sitzt noch am Kamin
und l??t besinnlich einen zieh'n,
doch pl?tzlich fragt er sich ganz leise
es is' so still, was soll die Sch.ei?e?
Er macht sich auf und geht zur Mama,
die sitzt grad' in der Speisekammer,
macht aus dem Dackel Rehragout,
der Opa s?gt verdutzt: "Nanu!?!
Du hast ja alle totgemacht,
was hast Du Dir dabei gedacht?"
"Ach, wei?t Du", spricht sie reuevoll,
"ich hatte halt die Schnauze voll,
vom vielen Krach und Weihnachtssegen,
vom Kochen, Backen, Waschen, Legen,
vom G?nsebraten aus der Truhe,
ich wollte einfach meine Ruhe!"
Der Opa bleibt gewurzelt stehen,
und sacht: "Ich kann Dich gut verstehen!
Denn mal privat, unter uns beiden,
ich konnt' die ander'n auch nie leiden!
Mein Kind, das hast Du gut gemacht,
ich w?nsch Dir Frohe Weihenacht!"
Ganz helle erleuchtet ist die Gasse,
still und stahrlich ruht der See,
auf der tief verschneiten Stra?e liegt ein totgefahrenes Reh.
Weihnachten ist angekommen getan,
alle Kinder freu'n sich doll.
Mama is grad hingefallen,
Papa ist schon wieder voll.
Der Weihnachtsbaum ist hell erleuchtet,
denn grad f?ngt er zu brennen an,
da klingelts drau?en an das Tore -
ist das wohl Herr Weihnachtsmann??
Doch es sind nur die Verwandten,
die da stehen vor der T?re.
Oma, Opa, Onkel, Tanten -
die alten Feiertagsgeschw?re.
Da k?mmt Knecht Ruprecht mit dem Schlitten,
f?hrt voll in Papa's Manta rein.
Der sacht: Na, der kann was erleben,
dem hau ich jetzt die Fresse ein!
Die Kinder fangen an zu flennen,
von fernen naht die Polizei,
der Baum ist immer noch am brennen,
und Heilig Abend ist - vorbei!
Denkt Euch, ich habe das Christkind gesehn,
ich hab's ?berfahren - es war ein Versehn,
ich hatte gerade die ?uglein zu,
ich tr?umte beim Fahren in himmlischer Ruh.
Das Christkind hat in dieser heiligen Nacht
Bekanntschaft mit meinem K?hler gemacht.
Sp?ter sah ich auch noch den Weihnachtsmann,
er feuerte gerad' seine Rentiere an.
Ich ?berholte den langsamen Wicht,
doch sah ich den Gegenverkehr dabei nicht.
Ich wich noch aus, doch leider nicht Santa,
ein kurzes Rumsen und er klebte am Manta.
Am Ende sah ich auch Nikolaus,
er st?rmte grad aus dem Freudenhaus.
Er kam ganz hektisch ?ber die Kreuzung gelaufen,
wollt am Automaten neue Pr?ser sich kaufen.
Mein Auto und mich hat er wohl nicht gesehn,
jedenfalls blieben nur seine Stiefel stehn.
So ist die Moral von dem Gedicht,
fahr zu schnell dein Auto nicht!
Denn als ich zu Haus war, da mu?te ich heulen,
mein sch?ner Wagen, der hatte drei Beulen.
Vom Niklaus, vom Christkind und vom Santa Claus,
tja, n?chstes Jahr Weihnachten, das f?llt dann wohl aus.....
Keinmal werden wir mehr wach,
heissa!, heut' ist Weihenacht.
Mama b?ckt seit vierzehn Tagen
Kekse f?r die fetten Blagen.
Die Weihnachtsgans im Ofen schmort
und Oma in der Nase bohrt.
Und w?hrend die Kartoffeln garen,
wird eine Katze totgefahren.
Ein Schwein tr?umt davon, frei zu sein;
ein Kind schiebt sich 'ne Bratwurst rein.
Ein Mann grad seine Frau erschie?t,
ein anderer den Spiegel liest.
In China f?llt ein Reissack um,
und niemand k?mmert sich darum.
Ein Ehepaar sich z?rtlich k??t,
ein Skinhead seine Fahne hi?t.
Am Tannenbaum die Lichtlein brennen,
im Nachbarhaus die Kinder flennen.
Der Pastor h?lt die Weihnachtsmesse,
ein kluger Mann h?lt seine Fresse.
Man heuchelt, grinst und s?uft und lacht,
ich glaube, es ist Weihenacht!
Unsere Familie tut Weihnachten feiern tun, wie alle anderen auch. Als Tag haben wir daf?r nach langen Diskussionen den 24. Dezember ausgew?hlt, weil da im Fernsehen immer so sch?ne Weihnachtsfilme laufen.
Am Morgen dieser Festlichkeit zieht Papa sich los in den Wald und f?hrt uns einen Weihnachtsbaum um, und wird dann verhaftet. In der Zawischenzeit backt Mama die Kekse vom letzten Jahr auf, und macht uns zum Mittag ein Tier warm. Was f?r eins wissen wir nicht. Papa nennt es Steinkohlebraten. Wer von uns herausfindet, ob die Reifenspuren auf ihm von Mama oder Papa ihr seinen Wagen sind, kriegt auch einen Nachtisch.
Nach dem Essen ist uns allen schlecht, und wir freuen uns auf das Christkind. Aber bisher kam immer nur Tante Fettel. Die ist doppelt so dick wie h??lich. Und dreimal so fett. Zum Fasching geht sie immer als Gletscher. Papa sagt, wenn sie in den Wald kackt, nennt man das eine Endmor?ne.
Sie tut die einzige Verwandte sein, die noch freiwillig zu uns kommt nach der gro?en Pilz-Auflauf-Vergiftung vor 3 Jahren. Papa sagt, er wei? auch nicht, warum gerade die fette Qualle ?berlebt hat. Aber er meinte, wenn er der Teufel w?re, h?tte er nat?rlich auch nur ungern so ne dicke Kuh in der H?lle.
Letztes Jahr bringte Tante Fettel ihren Verlobten mit. Dicki McSpeck. Weightwatchers-Verweigerer aus Gewissensgr?nden. Weil wegen ihm der Raum so voll war, mu?ten wir alle drau?en feiern. Sp?ter setzte er sich aus Versehen auf Mamas Stricknadel und ist geplatzt. Tante Fettel war sehr traurig. Aber dann freute sie sich doch, dass sie seine Portion beim Abendessen haben konnte.
Wenn der Abend angeschissen kommt und es dunkel wird, machen wir das Licht an. Wenn Papa in Mamas lachendes Gesicht schaut, macht er es wieder aus. Dann gedenken wir dem Not und dem Elend auf dieser Erde. Beim 3. Abendbrot gucken wir Filme von armen Negerkindern. Und essen aus Protest gegen den Hunger in der Welt bis uns schlecht wird. Tante Fettel sagt, die h?tten aber auch selbst schuld da unten. Diese Mohren mit ihrem Di?twahn. So spirrelig ist doch auch nicht mehr sch?n.
Nach dem Essen machen wir einen Wettbewerb. Wer mit seinem B?uerchen die Kerzen am Christbaum ausmachen kann. Dann lassen wir Tante Fettel durchs Zimmer laufen und singen "Der Plumpssack geht um", oder wir spielen Pauschalreise nach Jerusalem. Aber wenn Mama mitspielt, brauchen wir immer 5 St?hle mehr. Wenn Papa richtig besoffen ist, spielt er immer R?ckreise von Jerusalem. Er allein und 10 St?hle. Aber meist tut er verlieren tun.
Dann ist Bescherung am seien. Dazu kommt oft ein betrunkener Sozialp?dagogikstudent im Hasenkost?m und singt "BAF?G BAF?G Trallalalala". Und dann kriegt er von Papa eins aufs Maul. Das ist immer sehr lustig. Danach gibt es Geschenkas. Tante Fettel kriegt nix, weil sie es danach immer gleich aufi?t. Papa sagt ihr dann immer, der Weihnachtsmann k?me nicht zu ihr, weil er Angst hat, sie w?rde seine Rentiere fressen.
F?r Mama und Papa tue ich immer etwas basteln. Letztes Jahr war es eine Miniatur des K?lner Doms aus toten Hamstern. Ich kriegte einen tollen bunten Quelle-Katalog mit vielen Bildern von sch?nen Geschenken, die ich mir kaufen kann, wenn ich selber Geld verdiene. Als ich aber einen Moment nicht hin guckte, hatte ihn Tante Fettel schon verschluckt. 1000 Seiten auf einen Happen. Zwar war ihr ein paar Tage ganz sch?n schlecht, aber daf?r brauchte sie 3 Wochen kein Klopapier mehr.
[Melodie: Am Weihnachtsbaume die Lichter brennen]
Am Weihnachtsbaume die Zwerglein h?ngen,
sie haben sich gerade umgebracht.
Denn das Schneewittchen hat sie verlassen,
sich mit 'nem Prinz aus dem Staub gemacht.
?ber alle Berge, dann Tsch?? ihr Zwerge,
ich w?nsch euch Wichteln gute Nacht.
Der Weihnachtsmann sich die Eier schaukelt,
er hat sein Tagewerk vollbracht.
Einfach im Flugzeug die Ladeluke
f?r die Geschenke aufgemacht.
Jetzt k?nnt ihr suchen, h?rt wie sie fluchen,
das wird wohl keine ruhige Nacht
Am Heiligabend, der Wald steht einsam
die B?ume wurden weggebracht.
Und jetzt an einem Lametta-Kokel
sein Stumpf im Wald ganz z?rtlich lacht.
Gleich brennt die Wohnung, die Fichtenschonung
w?nscht allen Menschen stille Nacht.
Vorm Weihnachtsbaume liegt Oma Pflaume,
sie hat sich gerade lang gemacht.
Die Enkel schenkten nen Herzschrittmacher,
an Batterien haben sie nicht gedacht.
Nun schlaf gut Oma, viel Spa? im Koma,
das wird wohl eine lange Nacht.