Beitragvon Štěpánka » Fr 3. Jul 2009, 22:44
Wer nicht dabei war, der hat etwas verpaßt. Natürlich könnt Ihr Eure 3€ auch so dem Frauenhaus spenden, aber Ihr habt Euch den bedeutenden Mehrwert eines höcht unterhaltsamen Handballspiels entgehen lassen, denn es waren noch einige Plätze auf dem Zuschauerrängen frei.
Schon vor Anwurf verbreiteten die Handballerinnen Partystimmung, indem sie mehrreihig eine Art Linedance (ich kenne mich da nicht so aus) vorführten. Danach wurden alle Spielerinnen und Spieler ausführlich vorgestellt und bekamen viel Applaus - wie das anschließende Spiel zeigte zurecht.
In den ersten acht Minuten hielten die Herren, für einige überraschend, das Unentschieden. Die Mädels bauten immer wieder einmal kleine Gags ein wie eine Kollegin huckepack in die andere Spielfeldhälfte tragen, sich alle auf den Boden werfen, einmal stieg eine auf eine zusammengekauerte Kollegin und warf dann aufs Tor, etc. Als der zählbare Unterschied zwischen beiden Mannschaften nicht größer wurde, machten sich die regelkundigen Damen mit ihrer laufstarken Torfrau daran, bei Angriffen die Frau aus den Tor durch einer weitere Feldspielerin zu ersetzen. Zur Halbzeit (ich weiß nicht mehr, wie es stand, kann mich aber erinnern, daß der Sprecher meinte, daß die Ultras mit mehr als 11 Toren ihre bisherige Bestmarke geknackt hätten) war die Punktedifferenz weit geringer, als man als Ultra-Fan vielleicht befürchtet hätte. In der zweiten Halbzeit wurde die Tordifferenz dann größer, erreichte aber nie einen wirklich bedenklichen Abstand (Aussage des Sprechers noch vor Spielschluß: "Die Ultras spielen besser als Osthofen" - wobei das 46:16 der Meenzer Dynamites gegen die TG Osthofen ja nicht zu schwer zu übertreffen war - was die Leistung der Herren heute abend nicht schmälern soll).
Erfrischungen und Gegrilltes wurde, auch schon vor dem Spiel, draußen vor der Halle angeboten und ungefähr zehn Minuten vor Abpfiff wurde das Steak für die Schiedsrichter serviert. Ein Spieler übernahm aufopferungsvoll seinen Job, so daß er essen konnte, solange es noch heiß war... ab ungefähr diesem Zeitpunkt bekam das Spiel leicht anarchische Züge, war aber durch das Ambiente und die beiden Tore weiterhin als eine Art Handball erkennbar. Die Rotweißen (= Ultras) begannen Fußball zu spielen und die Grünen (= Dynamites) hielten dagegen. Kurz vor Schluß stürmten dann die Spieler auf den beiden Wechselbänken auch auf das Feld und das Spiel wogte von der einen Feldhälfte mit zwei Tormännern (Viering und Worscht) in die andere mit drei Torfrauen und trotzdem gelang den Rotweißen noch ein weiteres Tor. Es ging ungefähr 46: 28 aus, ich erinnere mich aber nicht genau.
Nach Spielschluß wurden beide Mannschaften gebührend gefeiert und posierten gemeinsam für schöne Gruppenphotos. Danach wurde es noch etwas ausgelassener.
Wie oben schon erwähnt: Wer nicht da war hat wirklich etwas verpaßt.